Das Zeichnen ist die elementare Freude und Weisheit der Architektur und der Baukünstler, die sie gemeinsam finden. Nur wer mitzeichnet, ergriffen von der Weltgeschichte des Zeichnens, mag zur Kunst der Vermutung greifen, die auf jedem bezeichneten Blatt Papier ihr Wesen treibt, um Baukunst hervorzurufen oder analytisch zu bestaunen und zu verstehen versucht. Das Zeichnen ist das ewige Leben der Baukunst und ihrer Vollendung, das einzige einigermaßen „ewige“ Gebäude, die Heimstatt der glückseligen Anwesenheit.

 

Otto Antonia Graf

2010, aus dem unpublizierten Essay:

Das Glück des Zeichnens oder der Tanz des Beginnens ohne Ende